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Vorverkauf. Weinlese 2024-25
Aceite de las Valdesas

Was ist ein natives Olivenöl extra?

Frontetikett des Olivenöls ValdesasDas native Olivenöl extra  ist die höchste Güteklasse Kategorie innerhalb der nativen Olivenölen.

Damit man ein Olivenöl als nativ extra bezeichnen darf, muss es zwei Bedingungen erfüllen: eine chemischer Art, welche sich im Prozentsatz des Säuregehalts wiederspiegelt, und eine organoleptischer Art, d. h. hinsichtlich seines Aromas und Geschmacks, welche mittels Probe geprüft werden.

Für viele mag es eine Überraschung sein, dass für die Klassifizierung eines nativen Olivenöls eine Probe nötig ist. Erklären lässt sich das damit, dass native Olivenöle Fruchtsäfte sind und als solche ihre Qualität sich direkt auf Aroma und Geschmack niederschlagen. Und bisher konnte noch kein Werkzeug aus dem Labor diese Eigenschaften besser beurteilen als der menschliche Geruchssinn.

Bedingungen, die ein natives Olivenöl erfüllen muss, um es als nativ extra bezeichnen zu dürfen:

  1. Der Säuregehalt darf 0,8 Prozent nicht übersteigen.
  2. Bei einer Olivenölprobe muss der Zentralwert bzgl. des Mangels gleich null und der Zentralwert bzgl. der Fruchtattribute höher als null betragen.

Die Gesetzgebung fügt diesen Bedingungen einige weitere chemischer Art zu. Hauptsächlich dienen diese eher dazu, den Betrug und die Mischung mit anderen Ölen aufzudecken, als die nativen Olivenöle zu klassifizieren.

Was bedeutet, dass der Zentralwert bzgl. des Mangels null betragen muβ?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich vor Augen halten, dass während einer Probe das Öl von bis zu 12  Prüfern getestet wird. Auf diese Weise verleiht man der Objektivität und der Aussagekraft der erzielten Ergebnisse zwangsläufig Nachdruck.

Stellen wir uns z.B. vor, dass bei einer Probe neun Ölprüfer teilnehmen. Jeder soll nun den seiner Ansicht nach gravierendsten Mangel  benoten. Fällt dem Prüfer kein Mangel auf, so benotet er das Öl mit einer Null. Danach werden die Bewertungen eingesammelt und von der Mindestnote an aufsteigend wie folgt geordnet:

 

Ergebnisse der Probe bzgl. Mangel
Prüfer 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Note des gravierendsten Mangels 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,2 1,4 1,8 1,9

 

Der Zentralwert ist nun die Note, die der fünfte Prüfer gegeben hat, da er das zentrale Kästchen zwischen 1 und 9 verkörpert – im vorliegenden Fall 0,0. Der Zentralwert des Mangels beträgt dann 0. Sollte die Zahl der Prüfer gerade sein,  berechnet man den Durchschnittswert der zwei zentralen Noten.

Stellen wir uns jetzt vor, dass die Prüfer das Fruchtattribut benoten. Die entsprechenden Bewertungen werden wie im Fall der Probe bzgl. Mangel geordnet. Ein mögliches Ergebnis wäre:

Ergebnisse der Fruchtprobe
Prüfer 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Note des Fruchtattributs 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,2 1,4 1,8 1,9

 

Die fünfte Note ist 1,5. Der Zentralwert des Fruchtattributs ist daher 1,5, also höher als 0, und das Öl wäre  demzufolge  ein natives Olivenöl extra.

Zusammengefasst lässt sich auf einfache Weise sagen, der Zentralwert bzgl. des Mangels gleich null bedeutet, dass die Prüfer keinen Mangel festgestellt haben; und ein Zentralwert bzgl. der Fruchtattribute höher als null bedeutet, dass die Mehrzahl der Prüfer  das Öl  als fruchtig eingestuft haben.

Etikettierung eines nativen Olivenöls extra

Die Informationen, die der Abfüller beim nativen Olivenöl extra ausweist, kann man in drei Gruppen unterteilen. Zum ersten die gesetzlichen Pflichtangaben, zum zweiten die vom Gesetzgeber geregelten fakultativen Angaben, d. h. so das Öl zusätzliche bestimmte Anforderungen erfüllt, dürfen diese vom Abfüller mitaufgenommen werden. Und zum dritten die zusätzlichen vom Gesetzgeber nicht geregelten Angaben.

Pflichtangaben:

-Kategorie und Definition. Die Kategorie wäre „natives Olivenöl extra” und die Definition „Olivenöl erster Güteklasse – gewonnen direkt aus Oliven mittels ausschlieβlich mechanischer Verfahren”.

-Mindesthaltbarkeitsdatum. Das Olivenöl hat kein Verfalldatum, so dass jeder Abfüller sein eigenes Mindesthaltbarkeitsdatum festlegt. Für gewöhnlich bestimmt man ein Datum, das zwischen anderthalb und zwei Jahren nach der Abfüllung liegt. Mit anderen Worten: Das Erntedatum ist hierfür nicht ausschlaggebend.

- Herkunftsangabe. Das Herkunftsland der Oliven, aus denen das Öl extrahiert wurde, muss angegeben sein.

- Name und Registrierung des Abfüllers beim staatlichen Gesundheitswesen.

- Nettoinhalt und Posten.

Fakultative Angaben:

- „Erste Kaltpressung”. Diese Angabe ist nur zulässig bei jenem nativen Olivenöl, das durch die erste mechanische Pressung der Olivenmasse bei höchstens 27 °C in einem traditionellen Extraktionssystem mittels hydraulischer Presse gewonnen wurde.

- “Kaltextraktion”. Wie bei der Beschreibung zuvor, ist diese Angabe nur zulässig bei jenem nativem Olivenöl, das durch Filtrierung oder Schleudern der Olivenmasse bei höchstens 27 °C gewonnen wurde.

- Angabe des Säuregehalts bzw. des Säurehöchstgehalts. Diese ist nur zulässig, wenn sie um  bestimmte Werte wie Peroxidzahl, Wachsgehalt und Extinktionskoeffizient (K270, K232 y ΔK) ergänzt werden.

- Angabe der organoleptischen Eigenschaften. Diese ist nur zulässig, wenn sie auf den Ergebnissen einer in der Verordnung (EWG) Nr. 2568/91 vorgesehenen Analysemethode basiert, d. h. auf dem Resultat einer erfolgten offiziellen Probe.

Zusätzliche nicht geregelte Angaben:

Der Produzent kann die aus seiner Sicht relevanten Angaben hinzufügen. Bei Las Valdesas erachten wir hierfür die folgenden Angaben als geeignet:

- Ernte. Wir geben das Jahr der Ernte der jeweiligen Oliven an. Da die Ernte im Oktober beginnt und sich bis in den Januar oder Februar hinein ziehen kann, weisen wir beide Jahre aus. Nach unserem Dafürhalten ist das von recht groβer Bedeutung, verliert doch das Öl im Laufe der Zeit Nährstoffe.

- Olivensorte. In Las Valdesas stellen wir 100% reine native Olivenöle extra her und geben bei der Etikettierung die entsprechende Sorte an. In diesem Etikett erscheint z. B. die Sorte „Hojiblanca”.

- Eigene Ernte. So zeigen wir, dass unser Olivenöl nur mit von uns geernteten Oliven hergestellt wird.
Natürlich geben andere Hersteller und Abfüller die Eigenschaften an, die sie für jeweils relevant halten, z. B. dass das Öl aus dem Gebirge oder Ackerland stammt, die Herkunft des Öls hundertjährige Olivenbäume sind oder solche, die nicht gewässert wurden, usw.

Quellen:

Anforderungen, die das native Olivenöl extra erfüllen muβ:

Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1348/2013 vom 16. Dezember 2013 zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2568/91

Verordnung (EWG) Nr. 2568/91 der Kommission vom 11. Juli 1991 im Hinblick auf  die Merkmale der Olivenöle sowie deren Analysemethoden

“Handelsbestimmung für Olivenöle und Tresterolivenöle” des Internationalen Olivenrats (Dokument COI/T.15/NC Nr. 3/Rev. Vom 7. Mai 2013).

ANMERKUNG: Diese Dokumente sind sehr technischer Natur und außer der Klassifizierung der Olivenöle beinhalten sie die zu nutzenden Verfahren für die Analyse und eine Erläuterung der Statistiken zum Zentralwert. Das Dokument des Internationalen Olivenrats enthält außerdem die Kategorie “gewöhnliches natives Olivenöl”, die in der europäischen Gesetzgebung als Leuchtöle bezeichnet werden.

Kennzeichnung des nativen Olivenöls extra:

Verordnung (EG) Nr. 1019/2002 vom 13. Juni 2002 im Hinblick auf die Vermarktungsvorschriften für Olivenöl

Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 vom 25. Oktober 2011 im Hinblick auf die Nährwertinformation für den Verbraucher

ANMERKUNG: Die letzte Verordnung sieht eine Kennzeichnungspflicht bzgl. der Nährwertinformation vor. Hierfür ist die Frist am 13. Dezember 2014 abgelaufen.